An dieser Stelle finden Sie einen Rückblick zu den Ausstellungen früherer Jahre sowie Beschreibungen zu den Künstlern und ihren Werken.
Wolfhard Tannhäuser studierte an der Johannes-Gutenberg-Universität Kunsterziehung und Kunstgeschichte. Neben der Kunsterziehung an verschiedenen Gymnasien wurde seine künstlerische Ausdrucksweise in Form von Zeichnungen, Malerei und der Fotografie bekannt. Zudem erhielt der Künstler besondere Wertschätzung in seiner 10-jährigen Tätigkeit als Vorsitzender des Fachverbands für Kunstpädagogik in Rheinland-Pfalz (BDK). Die Kunst von Wolfhard Tannhäuser wurde national und international ausgestellt. Heute ist seine Kunst in Museen und Öffentlichen Institutionen im In- und Ausland vertreten.
Die stetige Leitidee seines Schaffens war die Darstellung der „Vergänglichkeit“, zu Beginn seiner Schaffenszeit auf Papier ausschließlich mit schwarzem Kugelschreiber und dem Bleistift in Szene gesetzt. Später entwickelt er Collagen, denn seine geradezu perfekten Zeichnungen verbinden sich jetzt in seinen Objekten mit der Fotografie. Der Künstler bleibt dabei seiner realistischen Darstellungsweise treu. Er demonstriert die Vergänglichkeit von Objekten, des Lebens oder auch der weltpolitischen Kräfte. Die Ausstellung von Wolfhard Tannhäuser beeindruckt und hinterlässt Spuren. Der Kunstverein Ingelheim ist froh, einen Großteil der Schaffenszeit dieses außerordentlichen Künstlers zu präsentieren.
Die Ausstellung „Vergänglichkeit“ wird kuratiert von Aniko Havas, die als künstlerische Beirätin im Kunstverein aktiv ist. Die Einführung hielt Frau Prof. Valy Wahl. Abgerundet wird die Ausstellung durch den von Lars Michael Storm produzierten, informativen Film über den Künstler, der während der kompletten Ausstellung zu sehen ist.
Wir möchten an dieser Stelle auch auf die Finissage am 16.2. um 17 Uhr hinweisen. Vera Mohrs und Kostia Rapoport vom Staatstheater Nürnberg präsentieren Eigenkompositionen mit Gesang, Klavier und Synthesizern. Zudem wird am 7.2. um 17 Uhr ein „Werkgespräch“ – vornehmlich für Mitglieder des Werkbunds Rheinland-Pfalz – stattfinden, in dem der Künstler exemplarisch einige Arbeiten vorstellen wird, insbesondere sein neues Projekt namens „Westflug“.
Bevor Raimund Egbert-Giesen die Leipziger Kunsthochschule mit dem Meisterstudium bei Prof. Rolf Kuhrt absolvierte, hatte er bereits ein Priesterseminar durchlaufen, Pädagogik studiert und mehrere Jahre als Erzieher mit beeinträchtigten Menschen gearbeitet. Diese Lebenserfahrungen prägen seine sozialen und künstlerischen Standpunkte. Dass der gebürtige Rheinländer ausgerechnet an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst studierte, mag diesem Standpunkt geschuldet sein. Denn in Leipzig stieß er auf ein künstlerisches Klima, in dem nicht nur Malerei, Grafik und Zeichenkunst auf hohem Niveau vermittelt, sondern zeitgleich auch stets ein zeitkritischer Dialog geübt wurde. Dies zeigt sich gerade in der Wahl seines Mentors Rolf Kuhrt, einem der expressivsten Grafiker Deutschlands.
Mit Rolf Kuhrt verbindet ihn eine kritische Nachdenklichkeit über die Zeitverhältnisse und die Suche nach inneren Grundmustern menschlichen Verhaltens. In den Arbeiten beider steht die menschliche Figur im Vordergrund. In der sozialkritischen und politischen Ausrichtung ihrer Kunst grenzen sich beide Künstler von der Neuen Leipziger Schule ab, dies jedoch mit sehr unterschiedlichen künstlerischen Handschriften.
Die Arbeiten von Raimund Egbert Giesen sind nur durch ein geringes Maß an Dynamik gekennzeichnet, zumeist erscheinen seine Personen in sich ruhend und innehaltend. Ein großer Teil der Ausstellung widmet sich der Darstellung von Kindern, Kindern aus unterschiedlichen Ländern und Jahrzehnten.
Als eine der wenigen international hochrangigen Einrichtungen der bildenden Kunst bietet das Institut für Künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz in Höhr-Grenzhausen (IKKG) jungen Menschen eine künstlerische Ausbildung mit dem Schwerpunkt moderne Skulptur und den Materialfeldern Keramik und Glas. Das Institut begreift sich als Ort, an dem alle gesellschaftlichen, künstlerischen und philosophischen Fragen intensiv diskutiert und in Skulptur und Malerei sowie anderen Medien umgesetzt werden.
Mit der Ausstellung „Caluccino“ fordern Studierende der IKKG Kunstinteressierte dazu auf, die Rezeption von Kunst nicht nur an der Oberfläche zu belassen. „Caluccino“ entstammt dem Italienischen und bedeutet so viel wie „der Ring, den ein vom Kondenswasser feuchtes Glas auf dem Tisch hinterlässt“. Die Studierenden laden mit ihren Werken ein, an dieser Oberfläche zu kratzen, hinter die Fassade zu blicken und das wahrzunehmen, was nicht explizit vor uns liegt. Sie offenbaren uns in ihren Arbeiten, stets mehr zu sehen, als wir tatsächlich sehen. Sie machen aufmerksam auf das Dahinter oder das Dazwischen und hinterfragen Material ebenso wie unsere Sehgewohnheiten.
Fühlen Sie sich manchmal einsam, obwohl Sie mitten in einer Gemeinschaft sind? Oder haben Sie sich schon einmal gefragt, was sich im Inneren einer Litfaßsäule verbirgt? Werden drinnen, fein aufgestapelt, Steuergelder aufbewahrt? Oder dachten Sie beim Verzehr von Popcorn je an die bis heute sichtbaren Spuren der Kolonialisierung? Auf diese und andere soziokulturellen und –politischen Fragen bieten die Studierenden skulpturale Entgegnungen – oder vielmehr Begegnungen, die zu Reflektion und Diskussion anregen sollen.
„Die Künstler im Kunstverein Ingelheim haben einmal im Jahr die Möglichkeit, ihre Arbeiten dem breiten Publikum zu zeigen. Das freut uns sehr. Zudem wissen wir es in diesem Jahr sehr zu schätzen, dass die neue hauptamtliche Beigeordnete der Stadt Ingelheim, Dr. Christiane Döll, die Eröffnungsansprache halten wird“, erklärt Jens Jürgen Huber, erster Vorsitzender des engagierten Kunstvereins.
Gezeigt werden zirka 50 Werke mit ganz unterschiedlichem Anspruch und technischem Können. Die Palette reicht vom einfachen Nachvollzug bekannter Kunst über den persönlichen Ausdruck bis hin zur professionell reflektierten Anwendung und Entwicklung künstlerischer Mittel und Prinzipien. Diese große Bandbreite in inhaltlicher, formaler und technischer Hinsicht sorgt dafür, dass wohl jeder Besucher der Ausstellung Bilder oder Skulpturen finden wird, die ihn besonders ansprechen.
„Uns liegt es am Herzen, dass Macher und Betrachter der Kunst sich in der Mitgliederausstellung offen begegnen. Wenn es bei der Vernissage zum Austausch und zum Gespräch über Kunst kommt, haben wir viel erreicht“, so Rudi Nowak, Leiter des künstlerischen Beirates des Kunstvereins Ingelheim, der auch in diesem Jahr die Mitgliederausstellung kuratiert.
Die Künstlerin Anna Bieler studierte an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz Freie Bildende Kunst. Seitdem hat sie eine rege Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland. Ihr Atelier und Lebensschwerpunkt befinden sich zurzeit in Wiesbaden. In ihrer zumeist großformatigen Malerei beschäftigt sie sich mit existentiellen und hintergründigen Fragen des Menschseins.
Die in ihren Bildern gezeigten Figuren – Menschen, Tiere und Fantasiewesen – sind in Momenten festgehalten, in denen nicht eine Handlung im Vordergrund steht, sondern in denen sie auf sich selbst zurückgeworfen sind. Dies geschieht auch in der Begegnung mit anderen Wesen und Elementen. So entstehen sowohl Fragen nach dem Ursprung und der Zukunft des Menschen, als auch Wahrnehmungen von der eigenen Vielschichtigkeit und Wandlungsfähigkeit.
Sie erschafft abstrakte Farbräume, die den BetrachterInnen eigene Interpretationen ermöglichen und dem wichtigsten Merkmal ihrer Kunst Ausdruck verleihen: der Farbe. Durch sie leben die Bilder und bekommen die ihnen innewohnende Kraft.
Die Künstlerin Susan Geel wurde 1962 in der Schweiz geboren und lebt seit 1998 in Deutschland. Schon während der Ausbildung genoss die Kunst eine hohe Aufmerksamkeit in ihrem Leben. Maßgeblich beeinflusst wurde Susan Geel neben Kursen und Einzelunterricht durch ein einjähriges Studium an der "San Francisco School of Art" in den USA. Heute ist sie als Bildhauerin aktiv.
Die Skulpturen von Susan Geel zeigen ihre Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur, mit deren Körperlichkeit, Körperspannung und Bewegung. Die Skulpturen bewegen sich in den Raum hinein und kommunizieren mit dem Betrachter. Aktuell befasst sich die Künstlerin vermehrt mit der Wechselwirkung von Mensch und Natur. Wie verändern wir die Natur - wie verändert sie uns?
Die Künstlerin schafft ihre plastischen Arbeiten aus Ton. Die Oberflächen sind nie glatt und perfekt, sondern betonen mit rauen, kantigen Arbeitsspuren zusätzlich die Räumlichkeit und das Spiel mit Licht und Schatten. Geformter und gebrannter Ton darf und soll gerne aussehen wie Stein oder Eisen mit strukturierter Oberfläche. Susan Geels keramische Arbeiten beeindrucken durch ihre expressiven Posen und die enorme Dimensionen. Das Ergebnis sind außergewöhnliche, sehenswerte Skulpturen.
Im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz
zum Thema „Heimat(en)“
Der Künstler Hama Lohrmann wurde 1965 in Augsburg geboren und lebt noch heute nahe der Fuggerstadt. Hama Lohrmann "erläuft" seine Kunstwerke weltweit. Ob in Island, Marokko, Südindien, den schottischen Highlands oder eben wie jetzt in Ingelheim. Der Künstler arbeitet in und mit der Natur. Für seine Materialien verwendet er ausschließlich Naturmaterialien. Bewußt sind seine Kunstwerk vergänglich. Lassen Sie sich vom hohen künstlerischen Anspruch seiner formalen Ästhetik verzaubern.
Erstmals präsentiert der Kunstverein die Arbeiten eins Künstlers an gleich zwei Standorten in Ingelheim. Einerseits in der Bahnhofstr. 48 (wo auch die Vernissage stattfindet) und andererseits in der Alten Markthalle, die zeitgleich zur Eröffnung des Kultursommers vom 3.5.-5.5. für den Künstler zur Präsentation seiner LandArt zur Verfügung gestellt wurde.
Die "Art Quadrat" ist in diesem Jahr die 6. Ausstellung im Kunstverein, wobei erstmals in diesem Jahr Arbeiten gezeigt werden, die in Ingelheim bzw. der näheren Umgebung entstanden sind. Die lokalen, anerkannten Künstler der diesjährigen Art Quadrat sind Connie Heese, Bernd Carow, Judith Lüpke und Brigitte Borkott-Gerlach.
Connie Hesse studierte an der Goethe Universität in Frankfurt. Sie arbeitet überwiegend mit Acryl, setzt in neuester Zeit auch Stoff, Papier, Tapete und Spachtelmasse in ihren Arbeiten ein. Ihre Bilder bekommen dadurch eine beeindruckende, geradezu geheimnisvolle Tiefe und eine haptische Oberfläche.
Bernd Carow studierte in Hannover, Braunschweig und Mainz. Er ist Kunstpädagoge und mit Leib und Seele Bildhauser. Diese Liebe zum Material fließt auch in seine Skupturen-Serie "Coco'" und "Monde" ein, die er in Ingelheim zeigen wird. "Berühren erlaubt" scheinen die Plastiken auszudrücken, die der Hand schmeicheln wollen.
Judith Lüpke studierte ebenfalls in Mainz. Sie beschäftigt sich mit Landschaftsfotografie. Auf sie übte - immer am Rhein lebend - die Flusslandschaft eine besondere Faszination aus. Neuere Arbeiten widmen sich den Spiegelungen im Wasser.
Brigitte Borkott-Gerlach ist über die Grenzen Ingelheims bekannt. Nach ihrem Kunststudium wurde sie durch Studienaufenthalte im Ausland künstlerisch geprägt. Sie malt ihre figurativen Motive so
ausdrucksstark, dass ihre Arbeiten den Betrachter schon beim ersten Blick in den Bann ziehen.
Die Malerei der Künstlerin bietet ein reiches Spektrum sinnlicher Eindrücke zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Die Bilder haben eine beeindruckende räumliche Wirkung - wie im Sog wird der Blick des Betrachters in die Tiefe gezogen. In den Arbeiten präsentiert sie scheinbare Unterwasserwelten mit Korallen und Ablagerungen, die es so in der Natur nicht gibt, die aber durchaus real sein könnten. Neben der Malerei präsentiert Ulrike Donié Objekte. Freuen Sie sich auf eine spannende Ausstellung.
Christel Leleu absolvierte ein Studium für Bildhauerei/Plastik in Paris. Heute arbeitet sie als Malerin und Bildhauerin im französischen Tourrettes, nahe der Cote d`Azur. Leleu beschäftigt sich künstlerisch mit dem Ausdruck des Körpers. Sie visualisiert unvergleichlich die Bewegung der dargestellten Personen so, dass dem Betrachter Emotion und die Identität plastisch vor Augen geführt werden. Dabei bedient sich Christel Leleu aller notwendigen Techniken und Materialien wie Aquarell, Tinte, Acryl oder auch Collage, um den Menschen perfekt zu inszenieren. Als Leitlinie der Ausstellung in Ingelheim dient das Werk der deutschen Choreografin Pina Bausch, die mit ihrem Wirken den modernen Tanz maßgeblich revolutionierte und über Jahrzehnte prägte.
Im Ingelheimer Kino Casablanca / Cadillac wird am 26.3. um 19:30 Uhr, zeitnah zur Vernissage der Ausstellung, der Film "PINA" von Wim Wenders gezeigt. Der Kunstverein bedankt sich für die Unterstützung bei der Familie Luber und empfiehlt allen Kunstinteressierten den Besuch des Films.
Michael Apitz lebt und arbeitet in Schlangenbad. Seit zwei Jahren beschäftigt er sich mit abstrakten Porträts von großen Komponisten, wie Wagner, Verdi, Mozart oder Dvorak. Er fasst die Porträt-Serie unter dem Titel "Chromophonie" zusammen. Im folgenden Film spricht der Künstler über seine Inspiration:
Die Abschlussklasse des Landeskunstgymnasiums Rheinland-Pfalz präsentierte ihre Abschluss-Arbeit. Sie wurde "CHRYSALIS" getauft. Die Schülerinnen und Schüler zeigten Ausschnitte ihrer kreativen Entwicklung der letzten drei Jahre. Die Besucher erwartete ein umfangreiches Spektrum an Zeichnungen, Malerei, Fotografie und Videokunst.
Der Kunstverein Ingelheim möchte einmal im Jahr seinen Mitgliedern die Präsentation ihrer Arbeiten vor einem breiteren Publikum ermöglichen. Erwartungsgemäß dürften künstlerischer Anspruch und technisches Vermögen bei dieser Ausstellung in großer Bandbreite vorliegen: Von einem einfacheren Nachvollzug bekannter Kunst über den persönlichen, emotionalen Ausdruck eigener Befindlichkeit bis hin zur professionell reflektierten Anwendung und Entwicklung künstlerischer Mittel und Prinzipien.
Trotzdem oder gerade wegen dieser großen Unterschiede in inhaltlicher, formaler und technischer Hinsicht wird jeder Besucher, jede Besucherin Bilder oder Skulpturen finden können, die ansprechend sind, die gefallen oder vielleicht einen anderen Blick auf die Welt ermöglichen.
Wenn es unter den Besuchern der Mitgliederausstellung zum Austausch und zum Gespräch über Kunst kommt, dann hätte sie ein wichtiges Ziel erreicht.
In diesem Sinne: Wünschen wir uns alle die lebhafte Begegnung von Machern und Betrachtern.
Rudi Nowak
Kunst, Malerei, Farbe als Lebenselixier, als Werkzeug im Überlebenskampf in der Welt des Alltags, als kreative Lösungsgeberin in vertrackten Situationen. Susanne Beucher nutzt dieses Medium seit vielen Jahren. Anfangs waren es Kopffüßler, die ihre Bilder bevölkerten und vor flächig aufgefassten Farbhintergründen aus großen Augen die Welt beobachteten und kommentierten. Fast immer allein haben sie sich den gleichen Problemen im Alltag zu stellen wie der Mensch: Auseinandersetzung mit aberwitzigen Situationen, Kommunikationsprobleme, Beziehungsstress. Knochen und Herz als symbolische Beigaben stehen für Tod, Hass und Wut bzw. Freude, Liebe und Glück: Allgemeinverständlich, jedoch nie naiv, im kollektiven Gedächtnis der Menschen verankert, mit hohem Wiedererkennungswert. Verbunden mit der Aufforderung an den Betrachter, die eigene Situation zu reflektieren und mit nun gewonnener Distanz neu zu bewerten.
Uschi Baetz, Kunsthistorikerin
Fünfte Station der Retrospektive
Liesel Metten wurde 1938 in Recklinghausen geboren. Bis zu ihrem achten Lebensjahr wusste sie nicht, was Frieden ist. Den Krieg erlebte das Kind als "spannendes Abenteuer". Doch ihre extreme Kurzsichtigkeit lenkte den Blick besonders auf die kleinen Dinge, die scharf erscheinen, wenn man ganz nah herangeht. Das große Ganze blieb unklar. Im folgenden Film erzählt Liesel Metten von ihrer Kindheit, der Begegnung mit dem weltberühmten Bildhauer Henry Moore, der Ausbildung bei Heinrich Kirchner, wie sie bei einer Studienfahrt ihren Mann Johannes kennenlernte und wie man als Bildhauerin fünf Kinder erzieht.
Es sind die freundlichen Ungeheuer einer ungeheuren Phantasie - die Fabelwesen der Liesel Metten. Und sie nehmen in den unterschiedlichsten Formen, Farben und Materialien Gestalt an. In Bronze gegossen, mit Gips modelliert, auf Leinwand oder Papier gemalt.. Da gibt es Einhörner, Rüsseltiere, Riesenschnecken, Schmetterlinge, Ungeheuer - eben lauter komische Käuze.
Der Kunstverein Ingelheim ist die fünfte und letzte Station dieser großartigen Retrospektive. Wir konzentrieren uns auf eine jüngere Schaffensphase der Künstlerin, in der großformatige Korkbilder entstanden - eine Art Scherenschnitt, aber eben aus dem ungewöhnlichen Werkstoff Korkpapier. Eine Auswahl der Bilder sehen Sie in dieser Diashow.
Der Kunstverein Ingelheim möchte einmal im Jahr seinen Mitgliedern die Präsentation ihrer Arbeiten vor einem breiteren Publikum ermöglichen. Erwartungsgemäß dürften künstlerischer Anspruch und technisches Vermögen bei dieser Ausstellung in großer Bandbreite vorliegen: Von einem einfacheren Nachvollzug bekannter Kunst über den persönlichen, emotionalen Ausdruck eigener Befindlichkeit bis hin zur professionell reflektierten Anwendung und Entwicklung künstlerischer Mittel und Prinzipien.
Trotzdem oder gerade wegen dieser großen Unterschiede in inhaltlicher, formaler und technischer Hinsicht wird jeder Besucher, jede Besucherin Bilder oder Skulpturen finden können, die ansprechend sind, die gefallen oder vielleicht einen anderen Blick auf die Welt ermöglichen.
Wenn es unter den Besuchern der Mitgliederausstellung zum Austausch und zum Gespräch über Kunst kommt, dann hätte sie ein wichtiges Ziel erreicht.
In diesem Sinne: Wünschen wir uns alle die lebhafte Begegnung von Machern und Betrachtern.
Rudi Nowak
Evolution und Zivilisation
geformt und strukturiert von Bewegung, Licht und Zeit
Konservierung und Zerfall
Die Wasseroberfläche trennt und verbindet
sie erzeugt einen Dualismus
gleichzeitiges Existieren von 2 Welten
sie spiegelt die Welt: die Sonne und der Himmel versperren die Transparenz
und im Schatten wird der Blick frei, in die Unterwelt
Blick durch die Wasseroberfläche wie durch ein Brennglas gibt den Blick frei in die Unterwelt
diese wirkt wie inszeniert durch die Verbindung von Licht und Wasser wie beleuchtet durch einen Spot auf einer unterirdischen Bühne magisch, verzaubert
Wasser als Symbol des Lebens
Existenziell
Wasser gibt und nimmt
die Welt wird bestimmt durch das Maß an Wasser
Leben – Wachstum – Tod
diese magische Unterwasserwelt verschwindet mit dem Rückzug das Wassers
Wasser konserviert alte Spuren
verändert mit Ruhe, Kraftvoll und dauerhaft
verbindet
Steine brechen im Laufe der Millionen, werden abgeschliffen, formieren sich neu durch das stetig fließende Wasser
Neugierde
eintauchen in eine andere Welt
Drang danach, etwas darzustellen, was sonst keine Beachtung findet die Poesie des Einfachen – Schlamm – Steine – Morast
Wasserscheide
eine durchlässige imaginäre Grenze zwischen Leben und Tod
Er kann keine Sekunde still stehen. Marc Taschowsky ist immer in Bewegung. Sein künstlerisches Leben scheint einem inneren Rhythmus zu folgen - und der liegt sicher nicht unter 130 bpm. In seinem Kreuzberger Atelier arbeitet er zumeist an mehreren Werken gleichzeitig. Und sein Output ist enorm. „Auf abenteuerliche Fernreisen kann ich verzichten“, sagt der Wahl-Berliner. „In meinem Atelier habe ich Abenteuer genug“. Und so sehen seine Werke dann auch aus: Hier treffen die skurrilsten Dinge aufeinander. So stellt man sich die virtuellen Welten vor, die Tad Williams in seiner Science-Fiction-Romantrilogie „Otherland“ beschreibt. Das ist mitreißend, schockierend, verwirrend und inspirierend zugleich. Marc Taschowskys Kunst betrachtet man nicht - man erlebt und spürt sie!
Lars Michael Storm
Kuratiert wurde die Ausstellung von Susanne Mull und Dietmar Gross. Die beiden holen nach Taschowsky auch dessen Frau Susanne Maurer nach Ingelheim. Ihre Arbeiten wurden im Mai gezeigt. Klicken Sie auf das Video und erleben Sie den Künstler in seinem Element.
Lesen Sie die Berichterstattung über die Ausstellung in der Allgemeinen Zeitung vom 20. März 2018 ›› sowie vom 27. März 2018 ››